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Leistungen

Hier bekommen Sie einen Überblick über die Leistungen. Über einen Klick auf den entsprechenden Punkt werden Ihnen weitere Informationen angezeigt.
Komposit- Füllungen sind hochwertige, adhäsiv befestigte (geklebte) Kunsstofffüllungen. Im Wesentlichen unterscheiden sich die Materialien in der Qualität der Füllkörper. Im Seitenzahnbereich sind besonders harte, fast keramikartige Füllungswerkstoffe erforderlich, die auch dauerhaft dem Kaudruck stand halten. Im Frontzahnbereich sollen verschiedene Füllungsmaterialien mit unterschiedlichen opazitäten (Lichtdurchlässigkeiten) zum Einsatz kommen und den Zahn naturgetreu und unsichtbar nachzubilden. Sehr wichtig ist auch das Bonding; der Kleber der die Füllung im Zahn verankert. In diesem Bereich schreitet die Entwicklung stetig voran, so daß ein Bonding der neuesten Generation von Vorteil ist. Grundvoraussetzung für einen optimalen Halt, ist immer das Anlegen eines Kofferdams (siehe dort). Mit Komposit lassen sich minimalinvasive Füllungen herstellen, d.h. es wird mit Hilfe der Lupenbrille und sehr feinen Instrumenten nur die Karies entfernt und die entstandene Kavität gefüllt. Mindestschichtdicken der Füllung wie bei Amalgam, Zementen, aber auch Gold oder Keramik, sind nicht nötig. Die Füllungsgröße reicht bis zum großen Aufbau der quasi den ganzen Zahn ersetzt. Größer ist nur noch die Zahnkrone. Durch die moderne Komposit- Adhäsiv-Technik können selbst Zähne versorgt werden für die Inlays, Onlays oder Teilkronen geplant waren.
Vorher
Nachher       
Schneidekantenaufbau
Kronenaufbau
Composite Füllungen
Lückenschluss
Aufbau bei starken Knirschen
Vorher
Vorher
Vorher
Vorher
Vorher
Nachher
Nachher
Nachher
Nachher
Nachher
Erfolgreich einsetzbar – klinisch bewährt
Die Leitlinie geht der Fragestellung nach, in welchen klinischen Situationen direkte Kompositrestaurationen für die
kaulasttragende Seitenzahnversorgung Anwendung finden können und wie deren Haltbarkeit einzuschätzen ist.
Dieser Beitrag liefert die Essenz der Empfehlungen.
Zum Hintergrund: Zahnfarbene Kompositrestaurationen werden seit mehr als zwei Jahrzehnten in umfangreichem
Maß auch im kaulasttragenden Seitenzahnbereich erfolgreich eingesetzt. Vor dem Hintergrund der Neu- und
Weiterentwicklung der Werkstoffe hat sich der Indikationsbereich für Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich
stetig erweitert. Während indirekte Restaurationen (Inlays, Teilkronen, Kronen) hauptsächlich bei ausgedehnteren
beziehungsweise schwer zugänglichen Defekten empfohlen werden, zeigen direkte Restaurationen vor allem bei
kleinen und bei mittleren Läsionen sowie bei minimalinvasiven Therapieansätzen Vorteile. Dabei können an einem
Zahn auch mehrere Kompositrestaurationen zur Anwendung kommen, um beispielsweise eine höher invasive,
indirekte Restauration zu vermeiden.
Direkte Restaurationen aus Kompositen werden unter anderem aufgrund des weiten Anwendungsspektrums, der
Zahnhartsubstanzschonung, der Reparaturfähigkeit, der hohen Lebensdauer sowie dem zeit- und
kostengünstigeren Verfahren gegenüber indirekten Restaurationen bevorzugt. Minimalinvasive Vorgehensweisen
und erweiterte Indikationen für Komposite als „Restaurationsmaterial erster Wahl“ im Seitenzahnbereich werden
auch auf europäischer Ebene von der Academy of Operative Dentistry European Section (AODES) empfohlen.
Kompositmaterialgruppen
Ziele der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Kompositmaterialien zur Anwendung im kaulasttragenden
Seitenzahngebiet sind eine Reduktion von Polymerisationsschrumpfung und  Polymerisationsschrumpfungsstress,
eine Erhöhung der Biegefestigkeit, die Verbesserung der  Abrasionsresistenz sowie eine Reduktion von Zeitaufwand
und Techniksensibilität in Hinblick auf die inkrementelle Schichttechnik bei der Applikation. Dies wird erreicht durch
Modifikationen im Bereich der Monomerzusammensetzung (Kompositmatrix), der Initiatorsysteme sowie der
Füllkörper. Die Kompositmaterialien können nach folgenden unterschiedlichen Kriterien unterteilt werden:
• Matrixzusammensetzung (Monomeren)
• Füllkörper
• Viskosität
• Transluzenz/Opazität
• Aushärtungsmodus/Initiatoren
• Durchhärtungstiefe
Biokompatibilität
Eine ungenügende Monomer-Polymer-Konversion bedingt eine Freisetzung von Monomeren aus der
Kompositmatrix. Diese können auf Gewebe wirken. Tierexperimentelle Studien zeigen jedoch, dass die systemische
Toxizität von Monomeren als äußerst gering einzuschätzen ist. Allerdings wurden allergische Reaktionen gegen
dentale Komposite und Monomere vor allem beim zahnärztlichen Personal beobachtet, in Einzelfällen auch bei
Patienten.
Als lokale Wirkung kann nicht polymerisiertes Adhäsiv – pulpanah oder als Überkappungsmaterial aufgetragen – in
vivo Entzündungen von Pulpagewebe oder toxische Reaktionen bis hin zu Nekrosen verursachen. Die Bildung von
Tertiärdentin ist gestört. Jedoch wurden in Anwesenheit von Dentin nur in wenigen Fällen leichte
Entzündungsreaktionen beobachtet.
Eine Randspaltbildung zwischen Zahn und Restauration begünstigt die Entwicklung eines pathogenen mikrobiellen
Biofilms als eine häufige Ursache für Sekundärkaries am Füllungsrand.
Werkstoffkundliche Eigenschaften
Art und Volumenanteil der Füllkörper in dentalen Kompositmaterialien beeinflussen deren physikalische
Eigenschaften wie Elastizitätsmodul, Biegefestigkeit, Abrasionsfestigkeit sowie Polymerisationsschrumpfung und -
stress. Kleine Füllkörper erhöhen die Abrasionsfestigkeit, größere Füllkörper erhöhen die Biege- und
Frakturfestigkeit. Mikrofüllerkomposite weisen die geringste Biegefestigkeit unter allen Kompositgruppen auf. Es
wird empfohlen, diese wegen der erhöhten Frakturgefahr nicht für die Restauration von Klasse-II- und Klasse-IV-
Kavitäten zu verwenden.
Fließfähige Kompositmaterialien haben materialbedingt einen geringeren Füllkörpergehalt und damit ein signifikant
geringeres Elastizitätsmodul als höher visköse Komposite. Sie sind als alleiniges Restaurationsmaterial für
ausgedehnte Seitenzahnkavitäten nicht geeignet. Sie werden zur dichten Versiegelung des zervikalen
Kavitätenbodens als erste dünne Schicht (Lining) mit separater Aushärtung verwendet oder – unpolymerisiert – in
Verbindung mit einer ersten Schicht höher viskösen Komposits im Rahmen der Schneepflug-Technik (snowplough-
technique), um einen kontinuierlichen Übergang zur Zahnhartsubstanz an schwer zugänglichen Stellen zu
erreichen.
Bulkfill-Komposite
Bulkfill-Komposite sollen dazu beitragen, die zeitaufwendige und techniksensitive Mehrschichttechnik zu
vereinfachen. Man unterscheidet fließfähige und modellierbare Materialien. Die fließfähigen Bulkfill-Komposite sind
nicht für eine alleinige Anwendung gedacht, sie benötigen eine etwa 2mm dicke Deckschicht, bestehend aus einem
hochgefüllten Restaurationskomposit.
Die Bulkfill-Komposite zeichnen sich durch eine erhöhte Durchhärtungstiefe von mindestens 4 mm und einen
reduzierten Polymerisationsschrumpfungsstress aus. Die erhöhte Durchhärtungstiefe wird durch eine Erhöhung der
Transluzenz erreicht, was im Einzelfall die Ästhetik beeinflussen kann.
Insgesamt ist zu beachten, dass sich Bulkfill-Komposite innerhalb der Materialgruppe hinsichtlich ihrer
Eigenschaften unterscheiden. Dem ist bei der klinischen Anwendung Rechnung zu tragen  (Polymerisationsdauer,
Schichten bei Kavitätentiefen größer 4 mm). Zu Bulkfill-Kompositen liegen zurzeit klinische Studien von nur wenigen
Materialien mit bis zu fünf Jahren Nachuntersuchungszeit vor.
Selbst-adhäsive Komposite
Selbst-adhäsive Komposite sollen die adhäsive Kompositfüllungstechnik durch Verzicht auf eine separate
Vorbehandlung mit einem Adhäsivsystem weiter vereinfachen. Sie sind derzeit aufgrund der Datenlage als
permanentes Füllungsmaterial für Restaurationen im kaulasttragenden Seitenzahnbereich nicht geeignet.
Adhäsivsysteme
Kompositmaterialien sollen nur in Kombination mit Adhäsivsystemen angewendet werden. Bei den
Adhäsivsystemen werden die klassischen EtchRinse-Systeme (stets mit Phosphorsäure-Ätzung), die Self-Etch-
Systeme (ohne Phosphorsäure-Ätzung) und die Universal-Adhäsive unterschieden. Letztere können
indikationsabhängig im EtchRinse-Modus und im Self-Etch-Modus appliziert werden.
Langzeitstudien haben gezeigt, dass die Erfolgsquoten bei EtchRinse-Systemen und selbst-ätzenden Adhäsiven
ähnlich sind. Die Verwendung selbst-ätzender Adhäsive führt zu höheren Anteilen von Randverfärbungen im
Schmelz. Im sichtbaren Bereich wird daher die selektive Schmelzätzung mit Phosphorsäure empfohlen. Die
Empfehlung gilt auch für Universaladhäsive. In der Gruppe der Adhäsivsysteme gibt es Unterschiede in der Anzahl
der Applikationsschritte und in der Darreichungsform (Anzahl der Flaschen) sowie eine große Bandbreite in den
Erfolgsquoten. Die Adhäsive und deren korrekte Anwendung haben einen entscheidenden Einfluss auf die
Lebensdauer von Kompositrestaurationen.
Indikationen
Nach dem aktuellen Stand der Literatur werden für direkte Kompositrestaurationen im kaulasttragenden
Seitenzahnbereich folgende Indikationsempfehlungen abgegeben:
• Primärrestauration
• Klasse-I- und Klasse-II-Kavitäten einschließlich Höckerersatz (ein oder mehrere Höcker)
• Sekundärrestauration
• Versorgung wurzelkanalbehandelter Zähne (ein oder zweiflächige Defekte), bei ausgeprägterem Substanzverlust
(mod) ist eine Höckerüberkuppelung angezeigt
• Reparaturrestaurationen
• Aufbaufüllungen
Weitere Indikationen, für die bislang nur wenige Publikationen vorliegen:
•  Anhebung tiefliegender Kavitätenränder für indirekte Restaurationen (margin elevation technique) oder R2-Technik
bei direkten Versorgungen
•  Schließen von Lücken durch approximale Zahnverbreiterungen/Formänderungen
Die Indikation der direkten Kompositrestauration wurde erweitert und deckt heute weitgehend den
Indikationsbereich von Inlays ab. Insbesondere bei initialen und unterminierenden Läsionen weisen Komposite
durch minimalinvasive Vorgehensweisen Vorteile aufund sind in dieser Indikation anderen Materialien einschließlich
Amalgam überlegen. Über die Eignung bei neueren Indikationen (wie Anhebung des approximalen Kastenbodens
(margin elevation) oder Zahnverbreiterungen) existiert nur begrenzte Evidenz. Bislang sollte bei solchen
Anwendungen eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung mit entsprechender Aufklärung vorgenommen werden.
Einschränkungen in der Anwendung
Bei folgenden Situationen ist die Indikation mit Einschränkungen zu sehen und eine individuelle Risikoabschätzung
notwendig:
•  Zahnbezogene Variable: Zugänglichkeit, marginale Abdichtung, Möglichkeit der Schaffung suffizienter
Approximalkontakte
•  Funktionsbezogene Variable seitens des Patienten: starke Parafunktionen (mit ausgeprägter Facettenbildung und
fehlender okklusaler Abstützung am Zahnschmelz)
•  Verhaltensbezogene Variable seitens des Patienten: eingeschränkte Mundhygiene approximal, hohes Kariesrisiko
Kontraindikationen
Kompositrestaurationen sind kontraindiziert
• bei fehlender Möglichkeit adäquater Kontaminationskontrolle (Blut, Speichel und mehr)
• bei Patienten mit klinisch relevanten Unverträglichkeiten gegenüber Inhaltsstoffen von Kompositen oder Adhäsiven
Verarbeitung
Die Verarbeitung von Kompositen ist technik- und zeitintensiv. Neben der Materialapplikation (adhäsive
Vorbehandlung und Kompositinsertion in Schichttechnik als Goldstandard) gebührt der Polymerisation der
Materialien besondere Aufmerksamkeit. Die Polymerisation lichthärtender Kompositmaterialien wird maßgeblich von
der Art des verwendeten Produkts, von der Leistung der Polymerisationslampe sowie vom Abstand des
Lichtaustrittsfensters zum Kompositmaterial und vom Winkel der austretenden Strahlung beeinflusst.
Belichtungszeiten unter zehn Sekunden werden auch bei hoher Intensität kritisch gesehen, da sie bei den meisten
derzeitigen Produkten zu einer inhomogenen Polymerisation sowie zu stärkeren Schrumpfungsspannungen und
Randimperfektionen führen können. Verschiedene Studien zeigen, dass die Umsetzung einer adäquaten
Lichtpolymerisation durch den Behandler großen Einfluss auf die Lebensdauer von Komposit- und auch
Keramikrestaurationen haben kann.
Lebensdauer
Zu Kompositen liegen zahlreiche Langzeitstudien mit insgesamt positiven Resultaten vor. Während vor allem ältere
Querschnittsstudien tendenziell bessere Resultate für Amalgam im Vergleich zu Kompositen aufwiesen, zeigen
Longitudinalstudien der vergangenen zwei Jahrzehnte, vor allem Langzeitstudien mit mindestens zehn Jahren
Beobachtungsdauer, im direkten Vergleich ähnliche Ergebnisse. Die Lebensdauer von Kompositrestaurationen liegt
heute in einer vergleichbaren Größenordnung wie die von Amalgamfüllungen, die adäquate Verarbeitung und
Berücksichtigung von Indikationseinschränkungen vorausgesetzt.
Reparatur
Alle gängigen Restaurationsmaterialien können bei gegebener Indikation und adäquater Vorbereitung der
Substratoberflächen mit Kompositmaterialien repariert werden.
Empfehlung
Direkte Kompositrestaurationen können nach der aktuellen Datenlage im Seitenzahnbereich zur Versorgung von
Kavitäten der Klassen I und II erfolgreich eingesetzt werden. Zahlreiche Studien stützen diese Aussage.
Voraussetzungen sind eine korrekte Anwendung der Materialien sowie die Berücksichtigung patientenbezogener
Faktoren bei der Indikationsstellung. Zur Eignung bei neueren Indikationen existiert nur eine begrenzte Evidenz. Bei
einer solchen Anwendung sollte eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung mit entsprechender Aufklärung des
Patienten vorgenommen werden.
Nur eine geringe Zahl klinischer Studien erlaubt derzeit einen unmittelbaren Vergleich von direkten und indirekten
Restaurationen. Es besteht Bedarf für randomisierte, kontrollierte klinische Studien, die einen unmittelbaren
Vergleich zwischen direkt und indirekt hergestellten Restaurationen zulassen.
Schlussfolgerungen
Kompositrestaurationen haben einen festen Platz im differenzialtherapeutischen Spektrum der
Seitenzahnversorgung. Im individuellen Patientenfall ist eine sorgfältige Abwägung indiziert, eine defektorientierte,
minimalinvasive Vorgehensweise wird angestrebt. Dabei sollten bei defekten Restaurationen auch
Reparaturrestaurationen in Erwägung gezogen werden.
Prof. Dr. Marianne Federlin
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Universitätsklinikum Regensburg
Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg marianne.federlin@ukr.de 
Kronenaufbau /Bisshebung
Vorher
Nachher
Vorher
Nachher
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Leistungen

Hier bekommen Sie einen Überblick über die Leistungen. Über einen Klick auf den entsprechenden Punkt werden Ihnen weitere Informationen angezeigt.
Komposit- Füllungen sind hochwertige, adhäsiv befestigte (geklebte) Kunsstofffüllungen. Im Wesentlichen unterscheiden sich die Materialien in der Qualität der Füllkörper. Im Seitenzahnbereich sind besonders harte, fast keramikartige Füllungswerkstoffe erforderlich, die auch dauerhaft dem Kaudruck stand halten. Im Frontzahnbereich sollen verschiedene Füllungsmaterialien mit unterschiedlichen opazitäten (Lichtdurchlässigkeiten) zum Einsatz kommen und den Zahn naturgetreu und unsichtbar nachzubilden. Sehr wichtig ist auch das Bonding; der Kleber der die Füllung im Zahn verankert. In diesem Bereich schreitet die Entwicklung stetig voran, so daß ein Bonding der neuesten Generation von Vorteil ist. Grundvoraussetzung für einen optimalen Halt, ist immer das Anlegen eines Kofferdams (siehe dort). Mit Komposit lassen sich minimalinvasive Füllungen herstellen, d.h. es wird mit Hilfe der Lupenbrille und sehr feinen Instrumenten nur die Karies entfernt und die entstandene Kavität gefüllt. Mindestschichtdicken der Füllung wie bei Amalgam, Zementen, aber auch Gold oder Keramik, sind nicht nötig. Die Füllungsgröße reicht bis zum großen Aufbau der quasi den ganzen Zahn ersetzt. Größer ist nur noch die Zahnkrone. Durch die moderne Komposit- Adhäsiv-Technik können selbst Zähne versorgt werden für die Inlays, Onlays oder Teilkronen geplant waren.
Schneidekantenaufbau
Kronenaufbau
Lückenschluss
Aufbau bei starken Knirschen
Vorher
Vorher
Vorher
Vorher
Vorher
Nachher
Nachher
Nachher
Nachher
Nachher
Composite Füllungen
Vorher
Nachher
Erfolgreich einsetzbar – klinisch bewährt
Die Leitlinie geht der Fragestellung nach, in
welchen klinischen Situationen direkte
Kompositrestaurationen für die kaulasttragende
Seitenzahnversorgung Anwendung finden können
und wie deren Haltbarkeit einzuschätzen ist.
Dieser Beitrag liefert die Essenz der
Empfehlungen.
Zum Hintergrund: Zahnfarbene
Kompositrestaurationen werden seit mehr als
zwei Jahrzehnten in umfangreichem Maß auch im
kaulasttragenden Seitenzahnbereich erfolgreich
eingesetzt. Vor dem Hintergrund der Neu- und
Weiterentwicklung der Werkstoffe hat sich der
Indikationsbereich für Kompositrestaurationen im
Seitenzahnbereich stetig erweitert. Während
indirekte Restaurationen (Inlays, Teilkronen,
Kronen) hauptsächlich bei ausgedehnteren
beziehungsweise schwer zugänglichen Defekten
empfohlen werden, zeigen direkte Restaurationen
vor allem bei kleinen und bei mittleren Läsionen
sowie bei minimalinvasiven Therapieansätzen
Vorteile. Dabei können an einem Zahn auch
mehrere Kompositrestaurationen zur Anwendung
kommen, um beispielsweise eine höher invasive,
indirekte Restauration zu vermeiden.
Direkte Restaurationen aus Kompositen werden
unter anderem aufgrund des weiten
Anwendungsspektrums, der
Zahnhartsubstanzschonung, der
Reparaturfähigkeit, der hohen Lebensdauer sowie
dem zeit- und kostengünstigeren Verfahren
gegenüber indirekten Restaurationen bevorzugt.
Minimalinvasive Vorgehensweisen und erweiterte
Indikationen für Komposite als
„Restaurationsmaterial erster Wahl“ im
Seitenzahnbereich werden auch auf europäischer
Ebene von der Academy of Operative Dentistry
European Section (AODES) empfohlen.
Kompositmaterialgruppen
Ziele der kontinuierlichen Weiterentwicklung von
Kompositmaterialien zur Anwendung im
kaulasttragenden Seitenzahngebiet sind eine
Reduktion von Polymerisationsschrumpfung und 
Polymerisationsschrumpfungsstress, eine
Erhöhung der Biegefestigkeit, die Verbesserung
der  Abrasionsresistenz sowie eine Reduktion von
Zeitaufwand und Techniksensibilität in Hinblick
auf die inkrementelle Schichttechnik bei der
Applikation. Dies wird erreicht durch
Modifikationen im Bereich der
Monomerzusammensetzung (Kompositmatrix),
der Initiatorsysteme sowie der Füllkörper. Die
Kompositmaterialien können nach folgenden
unterschiedlichen Kriterien unterteilt werden:
• Matrixzusammensetzung (Monomeren)
• Füllkörper
• Viskosität
• Transluzenz/Opazität
• Aushärtungsmodus/Initiatoren
• Durchhärtungstiefe
Biokompatibilität
Eine ungenügende Monomer-Polymer-
Konversion bedingt eine Freisetzung von
Monomeren aus der Kompositmatrix. Diese
können auf Gewebe wirken. Tierexperimentelle
Studien zeigen jedoch, dass die systemische
Toxizität von Monomeren als äußerst gering
einzuschätzen ist. Allerdings wurden allergische
Reaktionen gegen dentale Komposite und
Monomere vor allem beim zahnärztlichen
Personal beobachtet, in Einzelfällen auch bei
Patienten.
Als lokale Wirkung kann nicht polymerisiertes
Adhäsiv – pulpanah oder als
Überkappungsmaterial aufgetragen – in vivo
Entzündungen von Pulpagewebe oder toxische
Reaktionen bis hin zu Nekrosen verursachen. Die
Bildung von Tertiärdentin ist gestört. Jedoch
wurden in Anwesenheit von Dentin nur in wenigen
Fällen leichte Entzündungsreaktionen beobachtet.
Eine Randspaltbildung zwischen Zahn und
Restauration begünstigt die Entwicklung eines
pathogenen mikrobiellen Biofilms als eine häufige
Ursache für Sekundärkaries am Füllungsrand.
Werkstoffkundliche Eigenschaften
Art und Volumenanteil der Füllkörper in dentalen
Kompositmaterialien beeinflussen deren
physikalische Eigenschaften wie
Elastizitätsmodul, Biegefestigkeit,
Abrasionsfestigkeit sowie
Polymerisationsschrumpfung und -stress. Kleine
Füllkörper erhöhen die Abrasionsfestigkeit,
größere Füllkörper erhöhen die Biege- und
Frakturfestigkeit. Mikrofüllerkomposite weisen die
geringste Biegefestigkeit unter allen
Kompositgruppen auf. Es wird empfohlen, diese
wegen der erhöhten Frakturgefahr nicht für die
Restauration von Klasse-II- und Klasse-IV-
Kavitäten zu verwenden.
Fließfähige Kompositmaterialien haben
materialbedingt einen geringeren Füllkörpergehalt
und damit ein signifikant geringeres
Elastizitätsmodul als höher visköse Komposite.
Sie sind als alleiniges Restaurationsmaterial für
ausgedehnte Seitenzahnkavitäten nicht geeignet.
Sie werden zur dichten Versiegelung des
zervikalen Kavitätenbodens als erste dünne
Schicht (Lining) mit separater Aushärtung
verwendet oder – unpolymerisiert – in Verbindung
mit einer ersten Schicht höher viskösen
Komposits im Rahmen der Schneepflug-Technik
(snowplough-technique), um einen
kontinuierlichen Übergang zur Zahnhartsubstanz
an schwer zugänglichen Stellen zu erreichen.
Bulkfill-Komposite
Bulkfill-Komposite sollen dazu beitragen, die
zeitaufwendige und techniksensitive
Mehrschichttechnik zu vereinfachen. Man
unterscheidet fließfähige und modellierbare
Materialien. Die fließfähigen Bulkfill-Komposite
sind nicht für eine alleinige Anwendung gedacht,
sie benötigen eine etwa 2mm dicke Deckschicht,
bestehend aus einem hochgefüllten
Restaurationskomposit.
Die Bulkfill-Komposite zeichnen sich durch eine
erhöhte Durchhärtungstiefe von mindestens 4 mm
und einen reduzierten
Polymerisationsschrumpfungsstress aus. Die
erhöhte Durchhärtungstiefe wird durch eine
Erhöhung der Transluzenz erreicht, was im
Einzelfall die Ästhetik beeinflussen kann.
Insgesamt ist zu beachten, dass sich Bulkfill-
Komposite innerhalb der Materialgruppe
hinsichtlich ihrer Eigenschaften unterscheiden.
Dem ist bei der klinischen Anwendung Rechnung
zu tragen  (Polymerisationsdauer, Schichten bei
Kavitätentiefen größer 4 mm). Zu Bulkfill-
Kompositen liegen zurzeit klinische Studien von
nur wenigen Materialien mit bis zu fünf Jahren
Nachuntersuchungszeit vor.
Selbst-adhäsive Komposite
Selbst-adhäsive Komposite sollen die adhäsive
Kompositfüllungstechnik durch Verzicht auf eine
separate Vorbehandlung mit einem
Adhäsivsystem weiter vereinfachen. Sie sind
derzeit aufgrund der Datenlage als permanentes
Füllungsmaterial für Restaurationen im
kaulasttragenden Seitenzahnbereich nicht
geeignet.
Adhäsivsysteme
Kompositmaterialien sollen nur in Kombination mit
Adhäsivsystemen angewendet werden. Bei den
Adhäsivsystemen werden die klassischen
EtchRinse-Systeme (stets mit Phosphorsäure-
Ätzung), die Self-Etch-Systeme (ohne
Phosphorsäure-Ätzung) und die Universal-
Adhäsive unterschieden. Letztere können
indikationsabhängig im EtchRinse-Modus und im
Self-Etch-Modus appliziert werden.
Langzeitstudien haben gezeigt, dass die
Erfolgsquoten bei EtchRinse-Systemen und
selbst-ätzenden Adhäsiven ähnlich sind. Die
Verwendung selbst-ätzender Adhäsive führt zu
höheren Anteilen von Randverfärbungen im
Schmelz. Im sichtbaren Bereich wird daher die
selektive Schmelzätzung mit Phosphorsäure
empfohlen. Die Empfehlung gilt auch für
Universaladhäsive. In der Gruppe der
Adhäsivsysteme gibt es Unterschiede in der
Anzahl der Applikationsschritte und in der
Darreichungsform (Anzahl der Flaschen) sowie
eine große Bandbreite in den Erfolgsquoten. Die
Adhäsive und deren korrekte Anwendung haben
einen entscheidenden Einfluss auf die
Lebensdauer von Kompositrestaurationen.
Indikationen
Nach dem aktuellen Stand der Literatur werden
für direkte Kompositrestaurationen im
kaulasttragenden Seitenzahnbereich folgende
Indikationsempfehlungen abgegeben:
• Primärrestauration
• Klasse-I- und Klasse-II-Kavitäten einschließlich
Höckerersatz (ein oder mehrere Höcker)
• Sekundärrestauration
• Versorgung wurzelkanalbehandelter Zähne (ein
oder zweiflächige Defekte), bei ausgeprägterem
Substanzverlust (mod) ist eine
Höckerüberkuppelung angezeigt
• Reparaturrestaurationen
• Aufbaufüllungen
Weitere Indikationen, für die bislang nur wenige
Publikationen vorliegen:
•  Anhebung tiefliegender Kavitätenränder für
indirekte Restaurationen (margin elevation
technique) oder R2-Technik bei direkten
Versorgungen
•  Schließen von Lücken durch approximale
Zahnverbreiterungen/Formänderungen
Die Indikation der direkten Kompositrestauration
wurde erweitert und deckt heute weitgehend den
Indikationsbereich von Inlays ab. Insbesondere
bei initialen und unterminierenden Läsionen
weisen Komposite durch minimalinvasive
Vorgehensweisen Vorteile aufund sind in dieser
Indikation anderen Materialien einschließlich
Amalgam überlegen. Über die Eignung bei
neueren Indikationen (wie Anhebung des
approximalen Kastenbodens (margin elevation)
oder Zahnverbreiterungen) existiert nur begrenzte
Evidenz. Bislang sollte bei solchen Anwendungen
eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung mit
entsprechender Aufklärung vorgenommen
werden.
Einschränkungen in der Anwendung
Bei folgenden Situationen ist die Indikation mit
Einschränkungen zu sehen und eine individuelle
Risikoabschätzung notwendig:
•  Zahnbezogene Variable: Zugänglichkeit,
marginale Abdichtung, Möglichkeit der Schaffung
suffizienter Approximalkontakte
•  Funktionsbezogene Variable seitens des
Patienten: starke Parafunktionen (mit
ausgeprägter Facettenbildung und fehlender
okklusaler Abstützung am Zahnschmelz)
•  Verhaltensbezogene Variable seitens des
Patienten: eingeschränkte Mundhygiene
approximal, hohes Kariesrisiko
Kontraindikationen
Kompositrestaurationen sind kontraindiziert
• bei fehlender Möglichkeit adäquater
Kontaminationskontrolle (Blut, Speichel und
mehr)
• bei Patienten mit klinisch relevanten
Unverträglichkeiten gegenüber Inhaltsstoffen von
Kompositen oder Adhäsiven
Verarbeitung
Die Verarbeitung von Kompositen ist technik- und
zeitintensiv. Neben der Materialapplikation
(adhäsive Vorbehandlung und Kompositinsertion
in Schichttechnik als Goldstandard) gebührt der
Polymerisation der Materialien besondere
Aufmerksamkeit. Die Polymerisation
lichthärtender Kompositmaterialien wird
maßgeblich von der Art des verwendeten
Produkts, von der Leistung der
Polymerisationslampe sowie vom Abstand des
Lichtaustrittsfensters zum Kompositmaterial und
vom Winkel der austretenden Strahlung
beeinflusst.
Belichtungszeiten unter zehn Sekunden werden
auch bei hoher Intensität kritisch gesehen, da sie
bei den meisten derzeitigen Produkten zu einer
inhomogenen Polymerisation sowie zu stärkeren
Schrumpfungsspannungen und
Randimperfektionen führen können.
Verschiedene Studien zeigen, dass die
Umsetzung einer adäquaten Lichtpolymerisation
durch den Behandler großen Einfluss auf die
Lebensdauer von Komposit- und auch
Keramikrestaurationen haben kann.
Lebensdauer
Zu Kompositen liegen zahlreiche Langzeitstudien
mit insgesamt positiven Resultaten vor. Während
vor allem ältere Querschnittsstudien tendenziell
bessere Resultate für Amalgam im Vergleich zu
Kompositen aufwiesen, zeigen
Longitudinalstudien der vergangenen zwei
Jahrzehnte, vor allem Langzeitstudien mit
mindestens zehn Jahren Beobachtungsdauer, im
direkten Vergleich ähnliche Ergebnisse. Die
Lebensdauer von Kompositrestaurationen liegt
heute in einer vergleichbaren Größenordnung wie
die von Amalgamfüllungen, die adäquate
Verarbeitung und Berücksichtigung von
Indikationseinschränkungen vorausgesetzt.
Reparatur
Alle gängigen Restaurationsmaterialien können
bei gegebener Indikation und adäquater
Vorbereitung der Substratoberflächen mit
Kompositmaterialien repariert werden.
Empfehlung
Direkte Kompositrestaurationen können nach der
aktuellen Datenlage im Seitenzahnbereich zur
Versorgung von Kavitäten der Klassen I und II
erfolgreich eingesetzt werden. Zahlreiche Studien
stützen diese Aussage. Voraussetzungen sind
eine korrekte Anwendung der Materialien sowie
die Berücksichtigung patientenbezogener
Faktoren bei der Indikationsstellung. Zur Eignung
bei neueren Indikationen existiert nur eine
begrenzte Evidenz. Bei einer solchen Anwendung
sollte eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung
mit entsprechender Aufklärung des Patienten
vorgenommen werden.
Nur eine geringe Zahl klinischer Studien erlaubt
derzeit einen unmittelbaren Vergleich von direkten
und indirekten Restaurationen. Es besteht Bedarf
für randomisierte, kontrollierte klinische Studien,
die einen unmittelbaren Vergleich zwischen direkt
und indirekt hergestellten Restaurationen
zulassen.
Schlussfolgerungen
Kompositrestaurationen haben einen festen Platz
im differenzialtherapeutischen Spektrum der
Seitenzahnversorgung. Im individuellen
Patientenfall ist eine sorgfältige Abwägung
indiziert, eine defektorientierte, minimalinvasive
Vorgehensweise wird angestrebt. Dabei sollten
bei defekten Restaurationen auch
Reparaturrestaurationen in Erwägung gezogen
werden.
Prof. Dr. Marianne Federlin
Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie,
Universitätsklinikum Regensburg
Franz-Josef-Strauss-Allee 11, 93053 Regensburg marianne.federlin@ukr.de 
Kronenaufbau / Bisshebung
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